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Print ist lebendiger denn je – die richtige Technologie macht’s möglich

Der Digitaldruck sorgt durch seine technischen Möglichkeiten für viele neue und spannende Anwendungsfelder für gedruckte Erzeugnisse. Notwendig ist dafür eine maßgeschneiderte Druckweiterverarbeitung.

Dass sich Printprodukte mittlerweile wieder auf der Erfolgsspur befinden zeigen mehrere Tatsachen. So ist zum Beispiel die Anzahl der Titel von Zeitschriften so hoch wie noch nie. Die aktuelle Ausgabe des Dudens ist mit 145.000 Stichwörtern auf 1.264 Seiten die umfangreichste die es je gab. Auch das gedruckte Mailing erlebt derzeit wieder eine Renaissance. Dies hat seinen Grund. Im Rahmen von Cross-Media-Kampagnen gilt das Printmailing als wichtiges Push-Medium, welches den Empfänger animiert, sich näher mit der beworbenen Thematik auseinanderzusetzen und weitere Aktionen auszuführen. Inzwischen haben viele Werbeverantwortliche erkannt, dass es mit dem Versand von elektronischen Newslettern alleine nicht getan ist, da diese in der täglichen Flut von E-Mails oft untergehen und nicht beachtet werden. Auch sprechen gedruckte und haptisch gut aufbereitete Werbemittel mehrere Sinne beim Rezipienten gleichzeitig an. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass umso mehr das wiederum der Fall ist, sich die übermittelten Botschaften wesentlich stärker und nachhaltiger im Gehirn des Empfängers verankern, was ja letztendlich der Sinn einer jeden Werbekampagne ist.

Papier spielt seine Vorteile aus

Einen großen Anteil an dem Wiedererstarken von Printmailings tragen natürlich die Möglichkeiten des Digitaldrucks bei. Seine technischen Eigenschaften ermöglichen einen Individualisierungsgrad, der echte 1:1-Kommunikation erlaubt. Klasse statt Masse, also individuell und hochwertig veredelt anstatt sogenannter Gießkannenmailings lautet hierbei die Erfolgsformel. Doch die Anwendungsfelder für individualisierte Druckerzeugnisse sind noch viel weitreichender. Auch auf den Kunden bzw. Leser abgestimmte Broschüren und Bücher ab Auflage 1 sind heute Realität. Viele Leser wissen das gedruckte Buch, aller optimistischen Prognosen für E-Book-Reader zum Trotz, wieder zu schätzen. So sind die Vorteile gegenüber den elektronischen Varianten nicht von der Hand zu weisen: die Inhalte sind leichter erfassbar, man benötigt keine Energiequelle und auch das haptische sowie olfaktorische Erlebnis tragen weiter zu den positiven Erfahrungen bei.

Da im Digitaldruck jedes Produkt als Unikat gefertigt werden kann, ist die Weiterverarbeitung auf die speziellen Anforderungen auszurichten. Das kann bis zur Online-Verbindung zwischen Digitaldruckmaschine und Weiterverarbeitungsaggregaten gehen. Doch nicht immer ist eine Online-Produktion die optimale Möglichkeit. Auch der Offline-Betrieb hat hier seine Berechtigung, denn sie ist oft die variablere und ökonomisch günstigere Lösung. Eine Falzmaschine kann z.B. aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit das Volumen von mehreren Digitaldruckmaschinen verarbeiten. Die Entscheidung über Offline oder Online ist vom Produkt und von der Arbeitsweise abhängig.

Investitionen notwendig für maximale Effektivität
Digitaldruck bedeutet deshalb nicht nur Investitionen in Vorstufe und Druck, sondern meist auch in die Weiterverarbeitung. Der Grund dafür ist, dass die traditionelle Trennung von Druck und Weiterverarbeitung im Digitaldruck mehr und mehr verloren geht. Was in kürzester Zeit gedruckt wird, muss auch in kürzester Zeit ausgeliefert werden, so dass meist keine Zeit bleibt, die Verarbeitung einem Buchbinder zu überlassen. Zusätzlich erfordern die Maschinen einen höheren Ausstattungsgrad, um den Problemen aus Farbauftrag, statischer Aufladung und Trockenheit des Bedruckstoffes entgegenzuwirken. Deshalb werden an Weiterverarbeitungsmaschinen für den Digitaldruck folgende grundsätzlichen Anforderungen gestellt:

•    Automatisierte Maschinen
•    Einfache Bedienbarkeit
•    Logische Bedienerführung über Display
•    Kurze Rüst- und Stillstandszeiten
•    Minimale Makulatur

Die vollautomatischen Falzmaschinen von MB Bäuerle entsprechen durch Automatisierung und Bedienkomfort voll den Anforderungen dieses Marktsegmentes. Vollautomatisches Falzen bedeutet, dass die wichtigsten Ein- und Umstellvorgänge nicht mehr manuell durchgeführt werden müssen. Durch eine Software werden die Einstellungen errechnet und automatisch vorgenommen. Die wichtigsten Standardfalzarten sind fest programmiert, alle anderen Falzarten sind frei programmierbar. Wiederholaufträge können abgespeichert und bei Bedarf automatisch eingerichtet werden. Auch die Falzwalzeneinstellung erfolgt durch Computerunterstützung.

MB Bäuerle baut vollautomatische Falzmaschinen mit unterschiedlichen Einlaufbreiten. Mit der prestigeFOLD NET 52 können A3-Bogen, das typische Format für den Digitaldruck, längs oder auch quer (für vorherige Rillung) verarbeitet werden. Die Falzmaschine prestigeFOLD NET 52, die durch Automatisierung vom Anleger bis zur Auslage dem Bedienkonzept des Digitaldrucks sehr nahe kommt, bietet modernste Technik auf diesem Gebiet. Aber auch durch die weite Formatspanne von 10 x 12 cm bis 52 x 85 cm, die Falzlänge von 3,5 bis 48 cm und die Möglichkeiten von Zusatzeinrichtzungen (Fensterfalztaschen, Leimeinrichtungen, verschiedene Perforier- und Schneidwerkzeuge, Taktköpfe zum Schneiden oder Perforieren, Leseeinrichtungen) sind für den Einsatz im Digitaldruck weitere wichtige Kriterien erfüllt.

Online-Falzsysteme für bestimmte Anwendungen
Wird die Falzmaschine zur Herstellung ganz bestimmter Produkte eingesetzt, kann eine direkte Online-Anbindung an die Druckmaschine die ideale Lösung sein. Die Übernahme der Bogen vom Drucksystem bzw. Schneider in die Falzeinheit erfolgt durch spezielle Ausrichttische. Diese unterscheiden sich durch ihre Baugröße und Ausstattung. Der größte Ausrichttisch (ART 52: entspricht 52 Zoll) kann Bogen bis zu einer Länge von 132 cm ausrichten und ist für die Buchproduktion optimal. Eine andere Möglichkeit zur Bogenübernahme bietet z.B. der Doppelausrichttisch DAT 24. Er ist für Bogenlängen von 24 Zoll ausgelegt und kann durch ein linkes und rechtes Ausrichtlineal zweibahnige Produktion fahren. Dabei werden die Bogen nebeneinander ausgerichtet und gefalzt. Auch eine Drehstation ist für diese Produktionsart interessant. Hier können Bogen während des Transports um 90° gedreht werden, so dass eine Richtungsänderung ohne einen Schrägrollentisch möglich ist.

Neue Möglichkeiten durch Selektives Falzen

Ebenso ist die Fertigung anderer Produkte, die bisher nicht online hergestellt werden konnten, durch den Digitaldruck möglich geworden. So z.B. die Herstellung von Broschüren, in denen ungefalzte und gefalzte Seiten oder unterschiedliche Falzarten enthalten sind (z.B. spezielle Grafiken oder Tabellen in Reports, Geschäftsberichten, Betriebsanleitungen). Das Drucken verschiedener Formate in der richtigen Reihenfolge ist für das Drucksystem nicht das Problem. Doch das Falzen unterschiedlicher Formate in beliebig wechselnder Folge ist mit konventionellen Falzmaschinen nicht möglich. MB Bäuerle hat für diese spezielle Applikation eine Lösung geschaffen, das „Selektive Falzen“. Eine Längenmesseinrichtung und spezielle Taschen bilden die technische Grundlage. Das System misst die Länge jedes einlaufenden Bogens und erkennt daraus, bei welchem Bogen die Taschen zu verschließen bzw. zu öffnen sind, um die richtige Falzart zu erzeugen. So können z. B. in beliebig wechselnder Folge 8- oder 16-Seiter bzw. gefalzte und ungefalzte Bogen produziert werden.

Flexibel Rillen und Falzen in einem Vorgang
Ein bekanntes Problem bei digital gedruckten Erzeugnissen ist der Tonerbruch, also das Abplatzen der Farbe während des Falzvorgangs. Dies ist physikalisch durch den vorherigen Fixiervorgang bedingt und hat nichts mit der in der Druckweiterverarbeitung eingesetzten Technologie zu tun. Zur effizienten Verarbeitung von digital gedruckten Erzeugnissen oder anderen sensiblen Materialien hat MB Bäuerle deshalb das Multiflexible Inline-System zum Rillen und Falzen entwickelt. Die unterschiedlichen Module sind dabei auf einem Schienensystem montiert, so dass diese je nach Einsatzzweck innerhalb kürzester Zeit positioniert werden können. Durch das Einbringen einer Rillung entlang der Falzlinie kann das Brechen der Tonerschicht somit deutlich reduziert bzw. ganz vermieden werden. Die Bogen werden dabei vom Flachstapelanleger dem Ausrichttisch zugeführt und dort vor dem Rillvorgang ausgerichtet. Nachdem die Rillung oder Perforation erfolgt ist, wird der Bogen auf den Ausrichttisch des Falzsystems befördert und vor dem Falzvorgang erneut ausgerichtet. Da die Verarbeitung in einem Durchgang erfolgt, ist die Gefahr von Markierungen minimal. Außerdem entfällt ein Zwischenstapeln vor dem Falzen. Die Ausrichtung der Bogen vor und nach dem Rillvorgang bedeutet zudem höchste Genauigkeit. Die Besonderheit des Inline-Systems besteht in der hohen Flexibilität die sich für den Anwender bietet, da verschiedenste Produktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen: Rillen und Falzen, Perforieren und Falzen, Rillen, Perforieren und Falzen, nur Rillen, nur Perforieren oder nur Falzen. Die Balkenrill- und Perforiermaschine kann z.B. in Verbindung mit dem Flachstapelanleger und der Ausrichtstrecke auch als Solo-System betrieben werden.

Eines ist sicher, für das Printprodukt gibt es derzeit soviel Einsatzmöglichkeiten wie noch nie. Durch den cleveren Einsatz der passenden Technologie im Druck und in der Weiterverarbeitung ergeben sich große Chancen für die kreativen Köpfe und Umsetzer der Branche.

Bildunterschrift:
Die Komponenten des Multiflexiblen Inline-Systems sind auf Schienen montiert, so dass diese je nach Einsatzzweck passend positioniert werden können.

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